Wichtige Grundsätze für Selbsthilfegruppen

Wichtige Grundsätze für ein erfolgreiches Arbeiten in einer Selbsthilfegruppe:

Selbstbetroffenheit:

Jede/r geht in erster Linie um seiner selbst willen in die Gruppe, nicht um anderen zu helfen.

Freiwilligkeit:

Die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe ist ein freiwilliger, eigenverwantwortlicher Entschluß.

Verschwiegenheit:

Alles, was in der Gruppe besprochen wird, muß in der Gruppe bleiben (Gruppenschweigepflicht).

Gleichberechtigung / gleiche Verantwortung:

Alle Gruppenmitglieder sind gleichberechtigt, es gibt keine Leitungsperson. Dies ist ein wichtiges Wesensmerkmal von Selbsthilfegruppen und sollte im Selbstverständnis jedes Gruppenmitgliedes tief verankert sein. Inhaltliche und organisatorische Aufgaben werden von allen Gruppenmitgliedern selbstverantwortlich erledigt.

Selbstbestimmung:

Die Autonomie der Selbsthilfegruppe ist unantastbar – unabhängig davon, in welchen Räumen sie sich trifft. Alleine die Gruppe bestimmt ihre eigenen Ziele und Arbeitsweisen.

Verbindlichkeit:

Die Teilnahme an einer Gruppe sollte für alle Gruppenmitglieder verbindlich sein. Ist ein/e Teilnehmer/in verhindert, sollte er/sie ein anderes Gruppenmitglied darüber informieren. So braucht die Gruppe nicht über die Gründe des Fernbleibens zu spekulieren und kann sich ungehindert auf ihre Arbeit konzentrieren.

Pünktlichkeit:

Die Gruppentreffen sollten immer pünktlich zum vereinbarten Zeitpunkt beginnen. Das pünktliche Erscheinen aller Gruppenmitglieder sollte selbstverständlich sein. Zu spät Kommende stören den Ablauf der Gruppensitzung ganz erheblich.

Kostenlosigkeit:

Die Teilnahme ist kostenlos (außer evtl. Kosten für Anleitungshilfen, Raummiete oder Arbeitsmaterial etc..).
Essen und Trinken: Während einer Gruppensitzung sollte weder geraucht noch gegessen werden, da dies die Disziplin und die Konzentrationsfähigkeit mindert. Die Gruppe kann stattdessen kleine Pausen einlegen.

Verlassen der Gruppe:

In der Regel kann man erst nach einem längeren Erfahrungszeitraum beurteilen, ob die Gruppe eine Bereicherung ist oder nicht. Eine Entscheidung gegen eine weitere Teilnahme sollte in der Gruppe persönlich mitgeteilt und nicht über ein anderes Gruppenmitglied ausgerichtet werden. Diese Vorgehensweise entlastet die Gruppe von Spekulationen über den Austritt und hilft eventuelle Mißverständnisse zu klären. Die Entscheidung eines Gruppenmitgliedes, nicht mehr teilnehmen zu wollen, sollte von allen akzeptiert werden. Niemand soll zur Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe überredet werden.