News Thema

LEBEN MIT ADIPOSITAS – An 1. Stelle bin ich MENSCH

Der Adipositas Verband Deutschland e.V., gegründet in 2006 in Nordrhein-Westfalen, ist Teil der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe Adipositas.

Gemeinsam setzen wir uns für die Verbesserung der Prävention, Therapie und der Versorgung von Menschen, die an der Adipositas erkrankt sind, ein. Wir verstehen uns als Stimme und Interessensvertretung der nahezu 16 Millionen Menschen in Deutschland, denen man statt mit einer Therapie mit Vorurteilen und Ablehnung begegnet.

Gemeinsam haben wir am weltweiten “livingwithobesityDay” (Leben mit Adipositas Tag) am 21. Oktober mit einer Online Kampagne auf das Problem der Stigmatisierung der Adipositas und der fehlenden Versorgungsoptionen der Erkrankung aufmerksam gemacht. (Beispielfotos)

“In vielen Fällen übernehmen Betroffene für sich selbst Vorurteile, wie zB fehlende Disziplin, einfach nur zu faul für Bewegung oder nicht leistungsfähig genug zu sein. Dies nennt man Selbststigmatisierung und es manifestiert sich in den Köpfen der Betroffenen und endet häufig in sozialer Isolation und in Depressionen. 

Dagegen müssen wir was tun.” (Christel Moll, 1. Vorsitzende Adipositas Verband Deutschland e.V.)

Kaum eine Erkrankung ist mit so viel Stigma behaftet wie die Adipositas.                              
Ursächlich ist hierbei die gängige Meinung, dass Adipositas eine selbst verursachte Erkrankung sei. Dieses Vorurteil trifft man nicht nur in der Bevölkerung. Auch bei Behandlern, Kostenträgern und sogar Mitarbeitern des MDK (Medizinischer Dienst der Krankenversicherung) trifft man auf diese Vorurteile. 

Praktische Empfehlungen:

Allgemein:

  • Nicht-stigmatisierende Grundhaltung
    • Sensibler Umgang mit den Themen Gewicht, Figur, Körperfett, Adipositas
    • Wertschätzung unabhängig vom Gewicht der anderen Person vermitteln
  • Reflektieren Sie Ihr eigenes Verhalten gegenüber Menschen mit Adipositas, sei es Ihr Partner, Kollege, Freund, Kunde, Kind, anderes Familienmitglied oder Schüler
    • Sehen Sie vor allem einen „Dicken“?
    • Würden Sie Ihr Gegenüber genauso behandeln, wenn er 20 kg weniger wiegen würde?
    • Ziehen Sie negative Rückschlüsse vom Gewicht auf Gesundheit, Lebensstil und Eigenschaften Ihres Gegenübers?
  • Stigmatisierung und Diskriminierung und die negativen Konsequenzen für die Betroffenen anerkennen
  • Partei für die betroffene Person ergreifen, wenn Sie Stigmatisierung oder Diskriminierung beobachten

Für Behandler:

  • Die medizinische Ausstattung muss an die Bedürfnisse von Patienten mit Adipositas angepasst sein
  • Die Adipositas ansprechen:
    • Offene Fragen stellen
    • Um Erlaubnis bitten, die Adipositas anzusprechen
    • Die Änderungsbereitschaft des Patienten in Erfahrung bringen und verstärken
    • Zu gesundheitsförderlichem Verhalten motivieren und jeglichen Schritt in diese Richtung positiv verstärken
    • Auf realistische Ziele fokussieren

Mehr unter http://www.adipositasstigma.de/praxis/praktische_empfehlungen.php

Infos: www.adipositasverband.de   www.bag-selbsthilfe.de  www.adipositasstigma.de